Sehnsucht
Ich gehe spazieren.
Regen.
Ich gehe spazieren.
Ich gehe spazieren und der Regen pläddert auf meinen Kopf.
Auf meine Haare.
Kalter Regen.
Er bahnt sich schnell seinen Weg bis zur Kopfhaut,
und tropft an meinen Haaren herunter,
die Stirn entlang.
Sie rauben mir die Sicht,
legen einen Schleier vor meine Augen.
Die Regentropfen.
Oder waren es Tränen?!
Ich weiß es nicht.
Regen.
Ich gehe nicht mehr.
Ich sitze auf einem Stein.
Der Blick auf den Boden gerichtet.
Die Regentropfen laufen meinen Nasenrücken hinab,
- ich hebe meinen Kopf -
perlen von der Nasenspitze,
auf meine Lippen.
Ich koste.
Sie schmecken salzig.
Die Regentropfen.
Sie sind warm.
Mein Atem heiß.
Heiß von Sehnsucht.
Heiß von Liebe.
...und es regnet weiter...
Ich gehe weiter.
Die Regentropfen haben sich auf meiner heißen Haut erwärmt
und laufen meine Wange hinunter.
Heiß von Sehnsucht.
Heiß von Liebe.
Heiß vom Fieber.
...und es regnet weiter...
heftiger.
Und ich ertrinke im Regen.
heftiger.
Und ich ertrinke in Sehnsucht.
Mein heißer Atem kämpft gegen die Kälte an.
Erfolglos.
Schwäche.
Schwarz.
Weg.
Sehnsucht.